Vorträge und Führungen

Donnerstag, 10.04.2025, 18:30 , Kulturvilla Judithstr. 16

Prof. Dr. phil. Wolfgang Wüst (FAU Erlangen-Nürnberg, Department Geschichte)

Bauernkrieg und fränkische Reichsstädte –  Krisenmanagement in Schweinfurt, Nürnberg und Rothenburg


Am Kriegsverlauf der Jahre 1524/25 an der reichsstädtischen Peripherie zeigt sich, dass die in der Bauernkriegsforschung lange vernachlässigte Zusammenschau von Stadt und Land dringend angezeigt ist. In den drei ausgewählten Reichsstädten bündeln sich zum einen Erfahrungen aus spätmittelalterlichen Bürger-, Handwerker- und Zunftaufständen, die trotz oligarchischer Ratsverfassung 1524/25 erneut aufbrachen. Schweinfurt, Nürnberg und Rothenburg o.d. Tauber unterstützten bis zur militärischen Niederlage der agierenden Bauernhaufen diese mit Geld, Fähnlein und Waffen. Reichsstädtische Konsulenten berieten die Bauern in Rechtsfragen, reichsstädtisches Militär half bei personeller Ausbildung, Waffentechnik und Belagerungsplänen. Diese Vorgänge reiften in den Entscheidungsgremien der Räte langsam. Sie wurden begleitet durch alternative Formen des Stadtregiments in Gemeinde- und Schwurversammlungen oder in gewählten Zwölfer- oder Vierundzwanziger-Ausschüssen.

Museum Otto Schäfer, Donnerstag, 10.04.2025, 18:30 

Kulturvilla Judithstr. 16

Eintritt: 5.- (Mitglieder Hist. Verein frei)




Mittwoch, 21.05. 2025, 18:30 Uhr, Kulturvilla Judithstr. 16

Dr. phil. Stefan Fischer M.A. (Kaufbeuren, Stadtarchivar i. R.)

Der Bauernkrieg im Allgäu –  Überregionale Aspekte eines vermeintlich begrenzt regionalen Konflikts


Im Bauernaufstand der ersten Jahreshälfte 1525 im Allgäu bündeln sich fast alles Aspekte und Eigenheiten des großen Deutschen Bauernkriegs: Klosterplünderungen, Burgenbrechen, heuchlerische Verhandlungen und das Ende in Blut und Tränen. Aber es gibt auch Einzelphänomene wie den „Allgäuer Brauch“, den Memminger Vertrag von 1526, die berühmten 12 Artikel und die Bundesordung der „Christlichen Vereinigung“. Sie weisen alle über das Allgäu hinaus und im Kriegsverlauf zeichneten sich zwei weitere Entwicklungen dieser Art ab: Zum einen zeigte sich, dass eine neue staatliche Organisation auf Grund der Bundesordnung nach eidgenössischem Vorbild wenn auch nur kurz, doch auch möglich war und zum anderen trat die unverhohlene Westexpansion des Herzogtums Bayern ins Allgäu und nach Oberschwaben als bestimmende Komponente der politischen Entwicklung der Gesamtregion für die nächsten 300 Jahre offen zutage. 


Museum Otto Schäfer, Mittwoch, 21.05.2025, 18:30 Uhr,

Eintritt: € 5,-- (für Mitglieder des Historischen Vereins: frei)